Prisma

Prisma
Pris|ma ['prɪsma], das; -s, Prismen ['prɪsmən]:
lichtdurchlässiger und lichtbrechender Körper aus Glas o. Ä. mit mindestens zwei zueinander geneigten Flächen:
weißes Licht wird durch ein Prisma in seine Spektralfarben zerlegt.

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Prịs|ma 〈n.; -s, Prịs|men〉
1. 〈Math.〉 Körper, der von zwei kongruenten n-Ecken u. n-Rechtecken (gerades \Prisma) od. Parallelogrammen (schiefes \Prisma) begrenzt ist
2. 〈Opt.〉 durchsichtiger, keilförmiger Körper, der zur Totalreflexion von Lichtstrahlen od. zu ihrer Zerlegung in Spektralfarben dient
[<grch. prisma, eigtl. „das Zersägte, das Zerschnittene“; zu priein „sägen, zerschneiden“]

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Prịs|ma, das; -s, …men [spätlat. prisma < griech. pri̓sma (Gen.: pri̓smatos), eigtl. = das Zersägte, Zerschnittene, zu: pri̓ein = sägen, zerschneiden]:
1. (Math.) Körper, der von zwei in zwei parallelen Ebenen liegenden kongruenten Vielecken (als Grundfläche u. Deckfläche) u. von Parallelogrammen (als Seitenflächen) begrenzt wird.
2. (Optik) lichtdurchlässiger u. lichtbrechender (bes. als optisches Bauteil verwendeter) Körper aus [optischem] Glas o. Ä. mit mindestens zwei zueinandergeneigten, meist ebenen Flächen:
weißes Licht wird durch ein P. in seine Spektralfarben zerlegt.

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Prịsma
 
[spätlateinisch, von griechisch prísma, eigentlich »das Zersägte«, »das Zerschnittene«] das, -s/...men,  
 1) Geometrie: Körper, der von zwei kongruenten Vielecken, die in zwei parallelen Ebenen liegen (als Grundfläche und Deckfläche), und von Parallelogrammen (als Seitenflächen) begrenzt wird. Den Abstand von Grund- und Deckfläche nennt man die Höhe des Prismas; stehen die Seitenflächen senkrecht zur Grundfläche, so spricht man von einem geraden, andernfalls von einem schiefen Prisma. Ein gerades Prisma, dessen Grundfläche ein regelmäßiges Vieleck ist, nennt man regelmäßiges oder reguläres Prisma; ein vierseitiges Prisma, dessen Grundflächen Parallelogramme sind, heißt Spat; ein von sechs Rechtecken begrenztes Prisma ist ein Quader, speziell ein Würfel, wenn alle Rechtecke Quadrate sind. - Das Volumen V eines Prismas mit der Grundfläche G und der Höhe h ist V = G · h.
 
 2) Kristallographie: eine offene Kristallform, die aus einer Anordnung gleichwertiger, sich in parallelen Kanten schneidender Flächen besteht. Ihr Querschnitt ist ein gleichseitiges Vieleck mit gleichen oder abwechselnd zwei verschiedenen Winkeln. Prismen gehören als allgemeine Kristallform zur monoklin-prismatischen Kristallklasse (4-seitig), als spezielle Kristallformen zum rhombischen (4-seitig), tetragonalen (4- oder 8-seitig) und hexagonalen Kristallsystem (3-, 6- oder 12-seitig).
 
 3) Optik: ein von mindestens zwei sich schneidenden Ebenen begrenzter Körper aus durchsichtigem Stoff, der zur Beeinflussung von Lichtstrahlen durch Brechung, Dispersion oder Reflexion dient. Die Schnittkante der sich schneidenden Flächen heißt brechende Kante, ein dazu senkrechter Schnitt Hauptschnitt des Prismas; bei einem komplanaren Prisma stehen alle begrenzenden Flächen senkrecht zum Hauptschnitt. Der im Hauptschnitt liegende Winkel γ an der brechenden Kante ist der brechende Winkel (Prismenwinkel). Ein unter einem Winkel α gegen das Einfallslot in der Hauptebene einfallender Strahl wird durch ein gewöhnliches komplanares Prisma im Allgemeinen um den Ablenkwinkel β = α + α ' — γ weg von der brechenden Kante aus seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt; dabei ist α ' der Austrittswinkel des Strahls gegen das Austrittslot, mit sin α ' = sin γ — sin α cos γ und n als Brechzahl des Stoffes. Beim symmetrischen Durchgang (α = α ') wird β minimal, und es gilt sin [(β + γ) / 2] = n sin (γ / 2), für kleine α und γ in guter Näherung β = γ (n — 1). Aus der Abhängigkeit des Winkels β nicht nur von den Winkeln α und γ, sondern auch von der Brechzahl n, die ihrerseits von der Wellenlänge des Lichts abhängt, ergeben sich die Dispersionseigenschaften von Prismen. Die Eigenschaften von Prismen, die aus doppelbrechenden Stoffen bestehen (Doppelbrechung), hängen darüber hinaus noch von der Schwingungsebene des elektrischen Vektors der Lichtstrahlen ab. Trifft ein Lichtstrahl aus dem Inneren eines Prismas unter einem größeren Winkel als dem Grenzwinkel der Totalreflexion auf eine Grenzfläche, so wird er total reflektiert, d. h. gespiegelt. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich die verschiedenen Anwendungen und Typen von Einzelprismen oder Gruppen aus solchen. Dabei wird im Wesentlichen unterschieden zwischen Dispersionsprismen, Polarisationsprismen und Reflexionsprismen. Als Ablenkprisma werden Prismen mit kleinem brechendem Winkel und entsprechend kleiner Strahlablenkung bezeichnet, die in der Regel als Justierhilfsmittel oder zur Kompensation unvermeidlicher Herstellungsfehler bei Präzisionsinstrumenten dienen, wobei sie häufig als veränderliche Keile ausgeführt sind.
 

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Prịs|ma, das; -s, ...men [spätlat. prisma < griech. prísma (Gen.: prísmatos), eigtl. = das Zersägte, Zerschnittene, zu: príein = sägen, zerschneiden]: 1. (Math.) Körper, der von zwei in zwei parallelen Ebenen liegenden kongruenten Vielecken (als Grundfläche u. Deckfläche) u. von Parallelogrammen (als Seitenflächen) begrenzt wird. 2. (Optik) lichtdurchlässiger u. lichtbrechender (bes. als optisches Bauteil verwendeter) Körper aus [optischem] Glas o. Ä. mit mindestens zwei zueinander geneigten, meist ebenen Flächen: weißes Licht wird durch ein P. in seine Spektralfarben zerlegt; die Glasperlen der Lampe waren in Prismen geschliffen.

Universal-Lexikon. 2012.

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